Die Bildungsanstifter e.V informierten sich in Dakar über die gesundheitliche Basisversorgung.
Die Region Dakar zeichnet sich durch die höchste Bevölkerungsdichte und rasch zunehmende Einwohnerzahl aus. Städtische und staatliche Infrastrukturprojekte können diesem Bevölkerungszuwachs kaum standhalten. Eine obligatorische Krankenversicherung oder gar eine solidarische Gesundheitsversorgung wie in Europa weit verbreitet gibt es wie auch im Senegal in den wenigsten Ländern dieser Welt.
Jeder Distrikt im Großraum Dakar unterhält eine Gesundheitsstation oder Ambulanz, die die gesundheitliche Basisversorgung der Bevölkerung dienen soll. Besetzt sind diese Postes de Sante mit Pflegekräften, Hebammen und Hilfspersonal. Zu den Kernaufgaben dieser Posten gehört die Versorgung von Schwangeren und Gebärenden, die Prophylaxe und Versorgung von einfachen Infektionskrankheiten (zum Beispiel Durchfallerkrankungen), Impfungen, Wundversorgung, Diabetes und Bluthochdruck.
Ärztliche Behandlung gibt es hier nicht, dafür muss entweder ein Krankenhaus oder aber ein Arztpraxis aufgesucht werden – dies kostet aber wesentlich mehr Geld als die durchschnittlich 5 €, die im Poste de Sante für eine Behandlung fällig sind. Doch auch diesen Preis können sich viele nicht leisten.
Das engagierte Team kämpft mit einer völlig maroden Infrastruktur. Die Einrichtung des Poste de Sante ermöglicht nur begrenzt eine ausreichende Behandlungshygiene. Insbesondere der Kreißsaal bietet nur noch eine funktionierende Behandlungsliege, sodass es rasch sehr eng werden kann. Im Falle einer schwierigen Geburt gibt es keinen Ambulanzwagen, der die Gebärende ins Krankenhaus fahren kann, hier müssen Taxis zu Hilfe gerufen werden.
Die Bildungsanstifter haben sich auf den Besuch vorbereitet: Wir danken vor allem der Stern-Apotheke in Kronach für die Stiftung von Blutdruckmessgeräten, Blutzuckermessapparaten, Verbandssachen und Thermometern für die Ambulanz in Dakar.
Was die Rucksäcke tragen konnten haben die Vereinsmitglieder mitgenommen – und sind sich freilich bewusst, dass sie damit das eigentliche Problem nicht lösen können.
Auf Nachfrage bestätigen die Mitarbeiter des Poste: die Infrastruktur in Mbao unterscheidet sich nicht von der anderer Gesundheitsposten. Wir haben kein Einzelproblem vor Augen, sondern erfahren hier nur noch einmal ganz konkret, in welchem gigantischen Luxus wir in unserem Raumschiff Europa leben.
Die Bildungsanstifter nehmen einen bleibenden Eindruck aus Dakar mit nach Hause. Erst dort werden sie all die Probleme und potenziellen Projekte sichten, werten und priorisieren können, doch wird auch der Poste de Sante nicht vergessen werden.
Die Bildungsanstifter e.V. 