Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei eine Zeitenwende eingetreten, sagte Olaf Scholz. Krieg, Morde, Verletzung elementarster Menschenrechte haben uns in Deutschland zutiefst aufgewühlt.
Wir, die wir es uns schön und kuschelig dank unserer Friedensdividende gemacht haben, schrecken auf und sehen den Schrecken gefühlt so nah. Und wieder mobilisieren wir unsere Kräfte, posten die ukrainische Flagge, packen Pakete und räumen Turnhallen leer, in einem zutiefst solidarischen Gefühl mit den Menschen dort.


Und das ist richtig so!
Doch wir neigen auch dazu, auf der Welle der wogenden Emotionen fortgetragen zu werden. Indem wir uns auf Aktuelles fokussieren, verlieren wir das Leid anderer Menschen und die Not in anderen Gegenden allzu leicht aus dem Auge. Gab es da nicht auch Syrien? Haben wir die riesige Verantwortung gegenüber den Menschen in Afghanistan, insbesondere jener, die für uns arbeiteten, schon vergessen? Was ist eigentlich aus den Rohinja geworden?
Senegal? Wieso jetzt Senegal?

Wer unseren Film über die Talibé im Senegal gesehen hat, weiß, warum wir nicht aufhören wollen, uns mit diesem Teil der Erde zu beschäftigen, so wie sich andere Organisationen mit Nepal, Afghanistan oder Syrien beschäftigen und wie die vielen Länder, die unsere Solidarität brauchen, nicht noch alle heißen. Das relativiert NICHT die große Not in einem europäischen Land wie die Ukraine.
Die Bildungsanstifter e.V. – ein Tropfen auf heißem Sand
Wir sind ein kleiner Verein, unsere Arbeit ist wie ein Tropfen auf dem heißen Sand der Sahara und des Sahel. Und wer die Wüste kennt, der weiß, wie viel Leben aus wenigen Tropfen hervorgehen kann. – Auch wenn die Wüste bleiben mag, sie wird doch ein wenig sanfter und schöner.

(Ein Kommentar von Dr. Hendrik Bachmann)